Besonders bei Patienten und Patientinnen mit schweren Verlaufsformen der multiplen Sklerose, RMS oder SPMS, kommt es häufig durch Läsionen zu Veränderungen der Hirnsubstanz und zur Verminderung der Nervenleitgeschwindigkeit mit Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten.

Dabei hat die kognitive Leistungsfähigkeit, jedoch großen Einfluss auf das Alltagsleben und die Berufsfähigkeit der Betroffenen, denn insbesondere im Beruf sind Fähigkeiten wie kognitive Geschwindigkeit, mentale Flexibilität, sowie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit von hoher Bedeutung. Die Patienten und Patientinnen bemerken möglicherweise, dass sie für ihre Arbeitsaufgaben plötzlich wesentlich mehr Zeit benötigen, was unter Umständen zu beruflichen Problemen oder gar zum Scheitern führen kann. Häufig treten die kognitiven Defizite zusammen mit weiteren Symptomen wie Fatigue, Angst und Depression auf. In Anbetracht der Tatsache, dass die Patientinnen und Patienten oftmals noch sehr jung sind, liegt die Annahme nahe, dass wahrgenommene Verluste der kognitiven Fähigkeiten stark negative Auswirkungen auf ihre Gesamtlebensqualität haben. Damit ist der Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit für Patienten mit multipler Sklerose von zentraler Bedeutung.

Mit der Datensammlung SMDT-PRO soll über einen Zeitraum von zwei Jahren zusammen mit 15 neurologischen Zentren und einer Stichprobengröße von 250 Teilnehmern erforscht werden, ob und welche Alltagseffekte auftreten und in welchen alltagsrelevanten Bereichen sich diese Veränderungen insbesondere auswirken.

Während der Studiendauer werden zu drei Zeitpunkten der SDMT, die Lebensqualität, Berufsfähigkeit und die psychosoziale Befindlichkeit untersucht. Die Parameter zur Lebensqualität der Patientinnen und Patienten werden über digitale Fragebögen als PRO erfasst und mit den Ergebnissen im  SDMT    korreliert. Für die anonymisierte Datenerhebung bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen wird das System PatientConcept eingesetzt, um ihnen zu bestimmten Zeitpunkten entsprechende Untersuchungsfragebögen zu übermitteln, über welche die individuell wahrgenommene Lebensqualität (PRO) im Hinblick auf den Zusammenhang mit kognitiven Änderungen dokumentiert werden soll. Über das PatientConcept Portal stehen den teilnehmenden Zentren die Auswertungen der Patientenfragebögen zur Verfügung. Darüber hinaus bestehen über die PatientConcept App Möglichkeiten zur anonymisierten Studienteilnahmeüberwachung und zur Kontaktaufnahme zu den Probandinnen und Probanden – ohne dass diese bei der Kontaktaufnahme identifiziert werden. Zur Durchführung der Studie wird die PatientConcept® App und das Studienbackend kostenlos zur Verfügung gestellt.