Patient Reported Outcomes (PRO) bei Brusterkrankungen

Forschungsprojekt PRO B der Berliner Charité setzt PatientConcept für neue Wege in der Versorgung von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs ein

Wenn bei Brustkrebspatientinnen initial oder im Verlauf der Erkrankung Metastasen auftreten, gilt die Krankheit als nicht mehr heilbar. Der Erhalt der bestmöglichen Lebensqualität der Patientinnen über einen möglichst langen Zeitraum wird dann zum primären Ziel der Behandlung [1].

Gerade in der Onkologie spielt das persönliche Befinden der PatientInnen eine besonders wichtige Rolle. Für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist es jedoch nicht trivial, oft auch subtile Auswirkungen der Erkrankung und Therapie, wie z. B. psychosoziale Folgen, zu erkennen, denn „was die Ärzte wahrnehmen, kann durchaus anders sein als das, was die Patientinnen wahrnehmen“, so Dr. med. Maria Margarete Karsten, Leiterin des Projekts PRO B an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, im Interview [2].

Um den behandelnden Ärztinnen und Ärzten ein möglichst genaues Bild des Gesundheitszustands und der Lebensqualität aus Patientinnensicht vermitteln zu können, sind sogenannte PROs („Patient Reported Outcomes“) hilfreich.  Im Rahmen des Projekts PRO B der Charité – Universitätsmedizin Berlin soll nun untersucht werden, ob ein in die deutsche Routineversorgung integriertes, intensiviertes, digitales PRO-Monitoring zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen führen und ob damit auch eine Verlängerung des Überlebens dieser spezifischen Zielgruppe erreicht werden kann [3].

Zur technischen Durchführung des Forschungsprojekts PRO B wird u. a. das System PatientConcept der NeuroSys GmbH eingesetzt. Die Patientinnen erhalten über PatientConcept in regelmäßigen Zeitabständen Fragebögen zur Erfassung ihres Befindens und ihrer spezifischen krankheitsbezogenen Beschwerden auf ihrem Smartphone. Diese digitalen PROs werden ohne zwischengeschaltete Interpretation durch eine andere Person mittels PatientConcept vom Smartphone der Patientinnen in Echtzeit an das behandelnde Studienzentrum rückgemeldet [3].

Mit Hilfe dieses intensivierten digitalen Monitorings soll im Projekt PRO B untersucht werden, ob die Lebensqualität der Patientinnen signifikant verbessert, ihr Überleben verlängert und die Anzahl ungeplanter Rettungsstellen- und Krankenhausaufenthalte verringert werden kann [4].

Link zum Studienprojekt PRO B: https://pro-b-projekt.de/

Quellen:

[1] https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/pro-b-prom-bei-brusterkrankungen-neue-wege-in-der-versorgung-bei-metastasiertem-brustkrebs.362

[2] https://faces.stiftung-charite.de/faces/einzelansicht/dr-maria-margarete-karsten

[3] M.M. Karsten, F. Kühn und J.-U. Blohmer, PRO B Konsortium – „patient-reported outcomes“ bei Brusterkrankungen Neue Wege der Versorgung bei metastasiertem Brustkrebs, Forum 2020 · 35:420–421, Springer Nature 2020, https://doi.org/10.1007/s12312-020-00848-2

[4] https://www.egms.de/static/en/meetings/dkvf2020/20dkvf357.shtml