Förderprojekt PoiSe – eHealth bei Schwindelerkrankungen

Augen auf für PoiSe: Einbindung einer Videofunktion in die Smartphone-App PatientConcept soll die Analyse von Gleichgewichtsstörungen anhand der Dokumentation von Gang, Stand und Augenbewegungen ermöglichen.

Untersuchung der Möglichkeiten im Einsatz mobiler Endgeräte bei Schwindelerkrankungen im Rahmen des Förderprojekts PoiSe.

Schwindelerkrankungen haben oft vielfältige Ursachen, dabei können unterschiedliche Störungen im Bereich des Nervensystems und der Gleichgewichtsrezeptoren Schwindelattacken auslösen. In den letzten Jahren hat die Schwindeldiagnostik, nicht zuletzt durch den Einsatz digitaler Instrumente, große Fortschritte erreicht.

Schwindelerkrankungen haben oft vielfältige Ursachen, dabei können unterschiedliche Störungen im Bereich des Nervensystems und der Gleichgewichtsrezeptoren Schwindelattacken auslösen. In den letzten Jahren hat die Schwindeldiagnostik, nicht zuletzt durch den Einsatz digitaler Instrumente, große Fortschritte erreicht.Bereits im vergangenen Jahr konnte die Pilotstudie im Rahmen des Förderprojekts „PoiSe“ („Prävention, online Feedback und interdisziplinäre Therapie akuter Schwindelerkrankungen mittels e-Health“) am Schwindelzentrum des LMU Klinikums unter Leitung von Dr. med. F. Filippopulos erfolgreich abgeschlossen werden. Das Förderprojekt hat zum Ziel, die Verbesserung der interdisziplinären, fachübergreifenden Versorgung von Schwindelpatienten im ambulanten haus- und fachärztlichen Bereich durch eine innovative, digital gestützte Versorgungsform zu erforschen. Derzeit wird die Hauptstudie am LMU Klinikum in München durchgeführt.

NeuroSys hat als Softwarepartner des Förderprojekts die Webplattform und die Smartphone-App PatientConcept für PoiSe weiterentwickelt. Da die Diagnostik von verschiedenen Gleichgewichtsfunktionen es ermöglicht, Rückschlüsse auf die Ursachen von Schwindelepisoden zu ziehen, wird das Projekt um die Analyse des Gangs/Stands und von Augenbewegungen erweitert. Hierfür wird die mobile App PatientConcept um die Funktion einer videobasierten Dokumentation und Auswertung erweitert.

In der Schwindeldiagnostik kommen unter anderem Verfahren zur Erfassung von Blickbewegungen und Lagerungsmanöver zum Nachweis eines möglichen Nystagmus (rhythmische Augenbewegungen) zum Einsatz. Darüber hinaus kann die Prüfung der Geschwindigkeit von schnellen Augenbewegungen, sogenannter Sakkaden, Rückschlüsse auf die Ursachen von Schwindelepisoden liefern. Ferner finden sich bei unterschiedlichen Schwindelerkrankungen auch Störungen des Bewegungs- und Halteapparates. Daher gehört die Prüfung des Stands und des Gangs ebenfalls zu einer Schwindeldiagnostik, z.B. durch den sogenannten „Timed-up and go“-Test. Dieser und weitere Untersuchungsmethoden für den Stand und Gang werden ebenso videobasiert analysiert.

Die Technologie zur Aufnahme dieser Augenbewegungen sowie der Gang- und Standfunktion wird von NeuroSys in der PatientConcept App realisiert.

Die Integration der Videofunktion in PatientConcept im Rahmen des Forschungsprojekts PoiSe ermöglicht die wissenschaftliche Untersuchung, inwieweit sich solche krankhaften Augenbewegungen, Gang- und Standstörungen über die Sensorik eines mobilen Endgeräts erfassen lassen und ob entsprechende Daten gewonnen werden können, welche durch die Korrelation mit anderen, durch die Patientinnen und Patienten erhobenen Daten weitergehende Rückschlüsse auf die Ursachen der Schwindelerkrankung zulassen.

Weiterführende Informationen:

Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum am LMU Klinikum München -PoiSe: eHealth bei akutem Schwindel

Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) – Projektübersicht der KVB

Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), PoiSe – Prävention, online Feedback und interdisziplinäre Therapie akuter Schwindelerkrankungen mittels e-Health